[Filmfestivalresearch] Fair festival work / Festivalarbeit gerecht gestalten @ DOK Leipzig 4 Nov 2016

K Wiederspahn kwiederspahn at hotmail.com
Mon Oct 31 17:03:32 CET 2016


Liebe Skadi Loist,

liebe Festivalarbeiteri_nnen,


tolle Initiative, ich möchte auf diesem Wege und in aller Kürze ein zweites Vernetzungstreffen während der Berlinale vorschlagen. Ich bin in Österreich bei der Viennale tätig und sehr, sehr, sehr interessiert an der Initiative!




Mit besten Grüßen und Wünschen für ein produktives erstes Treffen, an dem ich leider nicht teilnehmen kann, weil die Viennale bis inkl. 2.11. währt



Katja Wiederspahn

________________________
Katja Wiederspahn
Bennogasse 29/15
1080 Vienna
AUSTRIA
cell +43-699-1294 28 94
kwiederspahn at hotmail.com


________________________________
From: Filmfestivalresearch <filmfestivalresearch-bounces at listcultures.org> on behalf of Skadi Loist <skadi.loist at uni-rostock.de>
Sent: Monday, October 31, 2016 1:07 PM
To: Filmfestivalresearch at listcultures.org
Subject: [Filmfestivalresearch] Fair festival work / Festivalarbeit gerecht gestalten @ DOK Leipzig 4 Nov 2016



Dear Colleagues / liebe Kolleg*innen:


Fair festival work / Festivalarbeit gerecht gestalten


The German initiative of film festival workers, Festivalarbeit (www.festivalarbeit.de<http://www.festivalarbeit.de>), will come together for a first national network meeting at the DOK Leipzig: 59th International Leipzig Festival for Documentary and Animated Film. Among presentations by unions such as Filmunion (ver.di), connexx.av and mediafon, the meeting includes a panel discussion on the status quo and perspectives of festival labor in the German context with Skadi Loist, festival research colleague Tanja Krainhöfer, Lisa Basten (Filmuniversität Babelsberg) and a plenary session.  The network meeting takes place 4 November 2016 (1-5pm) at Gewerkschaftshaus/Volkshaus (ver.di Geschäftsstelle). Karl-Liebknecht-Str. 30, 04107 Leipzig.
[https://s0.wp.com/i/blank.jpg]<http://www.festivalarbeit.de/>

festivalarbeit<http://www.festivalarbeit.de/>
www.festivalarbeit.de



Stay tuned for more news on this issue and the initiative.

* * * *

Für deutschsprachige Festivalarbeiter*innen & Interessierte, ein paar weitere Hintergrundinformationen:



Anfang 2016 gründeten Alexandra Hertwig (Kasseler Dokfest), Andrea Kuhn (Filmfestival der Menschenrechte Nürnberg) Grit Lemke (DOK Leipzig) und Ludwig Sporrer (DOK.fest München) die Initiative „Festivalarbeit gerecht gestalten“, die auf reges Interesse stieß und bereits erste Gespräche mit Politik und Gewerkschaften führte. Im Rahmen von DOK Leipzig veranstaltet sie ihr erstes Vernetzungstreffen, zu dem Vertreter*innen von Filmfestivals aus ganz Deutschland anreisen werden. In einem ersten (öffentlichen) Teil werden auf einem Panel empirische Studien zur Festivalarbeit präsentiert und diskutiert, im zweiten (nicht-öffentlichen) Teil geht es im Plenum um die künftige Organisation und Struktur der Initiative sowie die Gründung von Arbeitsgruppen (mehr zu diesem Teil finden Sie im letzten Blogeintrag etwas weiter unten).



Wann

Freitag 4. Nov.

Panel: 13:00–15:00



Wo

Gewerkschaftshaus/Volkshaus (ver.di Geschäftsstelle), Karl-Liebknecht-Str. 30, 04107 Leipzig



Podiumsgäste

Lisa Basten, Autorin und Soziologin, Filmuniversität Babelsberg, Berlin

Tanja C. Krainhöfer, Strategieberaterin/Medienwissenschaftlerin, München

Skadi Loist, Institut für Medienforschung, Universität Rostock, Film Festival Research Network (FFRN), Rostock/Hamburg



Moderation

Ludwig Sporrer, DOK.fest München/Initiative „Festivalarbeit gerecht gestalten“, München



Den Gründungsaufruf und weitere Informationen finden Sie unter: https://festivalarbeit.wordpress.com/
festivalarbeit<https://festivalarbeit.wordpress.com/>
festivalarbeit.wordpress.com
Festivalarbeit gerecht gestalten! In den letzten Jahren hat sich in Deutschland (und weltweit) eine kaum überschaubare Zahl von Filmfestivals gegründet und etabliert.







Aufruf

Festivalarbeit gerecht gestalten!



In den letzten Jahren hat sich in Deutschland (und weltweit) eine kaum überschaubare Zahl von Filmfestivals gegründet und etabliert. Kaum eine Stadt oder Region ohne Festival, insgesamt gab es Ende 2015 knapp 400 Filmfestivals in Deutschland. Während diese Entwicklung rasant voranschritt, blieb ein Aspekt bislang unbeachtet: Filmfestivals sind Arbeit- und Auftraggeber. Sie bilden mittlerweile ein eigenes, zahlenmäßig relevantes Arbeitsmarktsegment im Rahmen der Kreativwirtschaft. Die Entwicklung einer so vielfältigen Festivallandschaft, deren Bedeutung innerhalb des filmwirtschaftlichen Verwertungskreislaufs auch als Standortfaktor nicht hoch genug zu schätzen ist, wäre nicht möglich gewesen ohne die Arbeit – und vor allem Selbstausbeutung! – tausender Festivalarbeiter*innen. Diese Tatsache gilt es insbesondere den Förderinstitutionen der Festivals zu verdeutlichen, deren Zuwendungen in vielen Fällen knapp und rein projektbezogen erfolgen und eine angemessene Bezahlung der Kernbereiche von Festivalarbeit nicht zulassen.



Die Festivalbranche hat hoch spezialisierte Berufsfelder hervorgebracht. Die Kuratierung, Programmierung und Koordinierung eines Filmprogramms, die Leitung eines Gästebüros, Kopiendisposition, Spielstättenmanagement, Katalogredaktion, Technik, Produktion u.v.a.m. erfordern ein sehr spezifisches Expertenwissen und langjährige Berufserfahrung. In der Wertschätzung, die unserer Arbeit gesellschaftlich und finanziell beigemessen wird, spiegelt sich das nicht wider. Die meisten von uns arbeiten auf freier Basis, mit Werkverträgen ausgestattet oder in befristeten Anstellungen, wobei über deren Ausgestaltung oft willkürlich entschieden wird. Gesetzeslagen sind unklar und werden nach Belieben ausgelegt. Dies alles ist nur möglich, da es zwischen uns kaum Austausch gibt und wir keine Lobby haben.



Wir sehen in folgenden Problemfeldern Handlungsbedarf:



1.   Gerechte Entlohnung



Im Gegensatz zu den meisten künstlerischen Berufsgruppen existieren für Festivalarbeiter*innen bislang keine Honorarempfehlungen oder gar Tarife. Einstufungen werden willkürlich und regional höchst unterschiedlich vorgenommen.



Während Festangestellte zumindest weitgehend wenigstens den gesetzlichen Mindestlohn erhalten, funktioniert das – zahlenmäßig weit größere! – Feld der Freien weiterhin als frühkapitalistische Ausbeutungsmaschine. Wer mit Tagessätzen oder Projekthonorar entlohnt wird, kann von Mindestlohn-Stundensätzen oft nur träumen. Hinzu kommt vielerorts die unterschiedliche Wertigkeit von Tätigkeiten: technische=männliche=besser bezahlte vs. eher künstlerische=weibliche=schlechter bezahlte Jobs.



Was tun:

Sammlung  von Vergleichsdaten mit der Perspektive, auf deren Grundlage Honorar- und Tarifempfehlungen erstellen zu können. Prüfen, inwiefern bestehende Datenbanken dafür genutzt werden können.



2.   Soziale Absicherung



Ein Kind zu bekommen, krank oder gar alt zu werden ist unserer Branche nicht angeraten, Mindeststandards sozialer Absicherung  hier oft nicht zu gelten. Dies muss sich ändern! Einen Schwerpunkt bildet dabei die Politik der Künstlersozialkasse und deren Aufnahmeregularien – die absurder Weise kuratorische Tätigkeiten als nicht-künstlerisch ausschließt.



Was tun:

Erfahrungen sammeln, Interessenvertretung gegenüber der KSK organisieren, Alternativen recherchieren.



3.    Netzwerk/Interessenvertretung



Ebenfalls im Gegensatz zu anderen künstlerischen Berufsgruppen gibt es für uns weder einen Berufsverband noch eine andere Art von Lobby oder Interessenvertretung. Auch ver.di, der einige von uns angehören, hat uns bislang nicht vertreten oder auch nur wahrgenommen.



Was tun:

Netzwerk aufbauen mit der Perspektive, einen Berufsverband zu gründen. Parallel dazu bei ver.di Möglichkeiten zum Aufbau einer Struktur erfragen.



4.    Datenbank/Jobbörse



Festivalarbeit ist zu großen Teilen Saisonarbeit, deshalb gibt es die wachsende Gruppe von Festivalnomad*innen. Um deren Expertise auch für potenzielle Arbeit- und Auftraggeber*innen besser bekannt und verfügbar zu machen, könnten sowohl die Arbeitskräfte, ihr Know-how und ihre zeitliche Verfügbarkeit sowie freie Stellen seitens der Festivals auf einer für Mitglieder zugänglichen Plattform abgebildet werden.



Im Rahmen von DOK Leipzig wollen wir uns am Freitag, dem 04.11.2016 treffen, um Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen, uns zu vernetzen und zu organisieren. Für eine begrenzte Zahl von Teilnehmer*innen kann DOK Leipzig Freiakkreditierungen zur Verfügung stellen. Über organisatorische Details werden wir Euch zu gegebener Zeit informieren.



Sei dabei!  Sende eine Rückmeldung zur Aufnahme in den Verteiler und (unverbindliche) Anmeldung zum Treffen im November an: kontakt at festivalarbeit.de



5. Intitiator*innen

Alexandra Hertwig, Kasseler Dokfest (alexandra.hertwig[at]festivalarbeit.de)

Andrea Kuhn, Filmfestival der Menschenrechte Nürnberg (andrea.kuhn[at]festivalarbeit.de)

Grit Lemke, DOK Leipzig (grit.lemke[at]festivalarbeit.de)

Ludwig Sporrer, DOK.fest München (ludwig.sporrer[at]festivalarbeit.de)



6. Kontakt

kontakt at festivalarbeit.de





~ * ~ ~ * ~ ~ * ~ ~ ~ ? ~ ~



Dr. Skadi Loist

Wissenschaftliche Mitarbeiterin



Universität Rostock

Institut für Medienforschung

August-Bebel-Str. 28 (Rm. 6008)

18055 Rostock

Germany



office: +49.381.498.2632 | mobile: +49.176.6204.0039

 <mailto:skadi.loist at uni-rostock.de> skadi.loist at uni-rostock.de |  <http://www.skadiloist.de/> www.skadiloist.de<http://www.skadiloist.de>



 <http://www.necs.org/> necs.org | Steering Committee member European Network for Cinema and Media Studies (NECS)



 <http://www.filmfestivalresearch.org/> filmfestivalresearch.org | Co-founder Film Festival Research Network



 <http://www.necsus-ejms.org/> necsus-ejms.org | Editor Festival Review section NECSUS_European Journal of Media Studies



~ ~* ~ ~ ~ ? ~ New publication: De Valck, Marijke, Brendan Kredell, and Skadi Loist, eds. (2016). Film Festivals: History, Theory, Method, Practice. London, New York: Routledge.  <https://www.routledge.com/products/9780415712477> http://explore.tandfonline.com/page/ah/film-festivals  * ~ ~ * ~ ~ ~ ? ~ ~



_______________________________________________
Filmfestivalresearch mailing list
Filmfestivalresearch at listcultures.org
http://listcultures.org/mailman/listinfo/filmfestivalresearch_listcultures.org



More information about the Filmfestivalresearch mailing list